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Ursprünglich wurde der Verein zur Unterstützung von in wirtschaftliche Not geratenen Bredenborner Familien gegründet- trotz der Sozialgesetzgebung von 1883 waren die Kranken- und Rentenversicherungen nicht unserem heutigen Standard vergleichbar.

Viele Bredenborner arbeiteten um die Jahrhundertwende als Maurer und Ziegler in den aufstrebenden Städten, allen voran im Ruhrgebiet, und waren so oft über Monate von ihren Familien und ihrer Heimat getrennt.
So sind in den Archiven in den Jahren 1906-1908 über 200 offizielle An- und Abmeldungen von Wanderarbeitern aus Bredenborn verzeichnet.

Einen kleinen Einblick in die Lebensverhältnisse dieser Zeit kann ein Ausschnitt einer Ansprache von Franz Engel (gehalten zu einer Jubiläumsveranstaltung) bieten:

Gott segne das ehrbare Handwerk.

Diesen allbekannten Handwerkergruß haben wir auf unsere Fahne geschrieben. Mag diese Bitte und dieses Vertrauen Sinnbild und Wegweiser sein für kommende Geschlechter. Für die, die dieser Fahne folgen, als 1893 der Verein gegründet wurde, waren die wirtschaftlichen und die sozialen Verhältnisse anders als heute.
Wenn im Frühling die Sonne wieder mehr Kraft bekam und der Pfarrer in der Kirche das Evangelium „Johannes trieb den Teufel aus“ verkündete, dann zogen die Handwerksgesellen wieder hinaus ins feindliche Leben. Sie mussten Frau und Kinder zurücklassen, um das tägliche Brot für sich und ihre Familie zu verdienen. Es war Ihnen nicht vergönnt, jeden Tag oder jeden Sonntag bei den Lieben daheim zu sein. Sie waren froh, wenn sie Ostern oder Pfingsten nach Hause fahren konnten. Aber wenn Libori ins Land kam, dann gab es kein Zögern und kein Zagen. Dann wurden auch die stärksten Männer vom Heimweh überfallen.

Da es keine Autobusse und keine anderen Verkehrsmöglichkeiten gab, spannte der Gastwirt Kirchhoff seine Pferde vor den Leiterwagen, fuhr nach Bergheim zur Bahn und mit Sang und Klang fuhr der Wagen in unsere und ihre geliebte Heimat in Bredenborn ein. Ja war das ein Wiedersehen, wenn dann die Musik „Freut euch des Lebens spielte“ waren Kummer und Schmerz schnell vergessen und die Heimat gab ihnen wieder Kraft zu neuem Leben.

Auch wenn diese Zeiten lange vorbei sind, ist der Maurer- und Handwerkerverein Bredenborn von 1893 trotzdem ein wichtiger Bestandteil des Dorflebens, was auch die Mitgliederzahl von über 400 deutlich zeigt.

Nur ein kleiner Ausschnitt aus den zahlreichen Aktivitäten:

  • die Ausrichtung der Klein-Liborifeste (bis in die 90-Jahre)
  • die Aufstellung der Miniaturhäuser
  • die Organisation und Durchführung der Bredenborner Gewerbeschauen
  • die schon traditionellen Maibaufeste
  • das Weinfest mit der vielleicht nördlichsten Weinkönigin Deutschlands

Zur Tradition des Vereins gehört auch das Maurerlied:

Wach auf, wach auf du junger Maurergesell’,
die Zeit hast du verschlafen.
Wach auf, wach auf du junger Maurergesell’,
die Zeit hast du verschlafen.

Denn die Vögel singen schon auf frischer grüner Au
und der Fuhrmann tut schon klatschen.
Denn die Vögel singen schon auf frischer grüner Au
und der Fuhrmann tut schon klatschen.

Ei was kümmert, ei was kümmert mich der Vögelein Gesang
und auch des Fuhrmanns Klatschen
Ei was kümmert, ei was kümmert mich der Vögelein Gesang
und auch des Fuhrmanns Klatschen.

Wach auf, wach auf du junger Maurergesell’,
die Zeit hast du verschlafen.
Wach auf, wach auf du junger Maurergesell’,
die Zeit hast du verschlafen.

Denn die Vögel singen schon auf frischer grüner Au
und ob die Mädel waschen.
Ei was kümmert, ei was kümmert mich der Vögelein Gesang
und ob die Mädel waschen.

Ich bin, ja ich bin ein freier Maurermannsgesell’
und wand’re meine Straßen.
Ich bin, ja ich bin ein freier Maurermannsgesell’
und wand’re meine Straßen.

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